Freitag, 4. November 2016

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… und ganz plötzlich auf einmal ist mir gerade so klar wie noch nie, dass es an mir liegt, wie ich mit Situationen umgehe: ich kann das Schöne in den Vordergrund stellen oder das Schlechte. ich kann mich freuen oder ärgern. Ich kann mich stärken oder schwächen. Ich will die Schönheit sehen, ich will mich über Erfolge freuen, ich will das Leben (intensiv) genießen und ich halte den Schlüssel dazu in MEINER Hand.

Ich kann Türen aufschließen und durchschauen und einfach nur genießen, was ich dort sehe – ohne hindurchzugehen, ohne in das Geschehen einzugreifen und den Moment zu zerstören.

Ich kann durch Türen hindurch gehen und sie hinter mir offen stehen lassen, dass es noch einen Weg zurück gibt oder dass Leute mir folgen können. Ich kann die Tür, durch die ich gegangen bin auch schließen, um ein Kapitel in meinem Leben abzuschließen oder um Menschen, die nicht mit mir durch diese Tür passen, auszusperren.

Ich kann die Tür anlehnen, wenn ich mir noch nicht sicher bin, was ich von jemandem oder etwas denken oder halten soll - so habe ich beide Optionen offen, bekomme aber trotzdem etwas mit und kann mich noch in die eine oder andere Richtung entscheiden.

Ich kann auch eine Tür öffnen, bei der mir der Raum dort hinter nicht gefällt und bevor ich diesen betrete, verschließe ich sie wieder. Ich kann sogar noch Sicherheitsschlösser anbringen, damit das Dunkle des Raumes dort bleibt, wo es ist und die Tür nicht eintritt. Manchmal passiert es jedoch trotzdem, dass Türen eingetreten werden, die ich verschlossen halten wollte und es (in) mich (hinein) stürmt - auch ohne Durchsuchungsbeschluss. Es kostet dann Kraft und Energie, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden und noch mehr Kraft und Energie das Türensicherheitssystem zu optimieren, aber eines ist sicher: Ich werde alles versuchen, um sie zurück durch diese Tür zu bekommen, die Gäste. Ich werde Sie bitten zu gehen, unhöflich zu ihnen sein, ihnen nichts zu essen und zu trinken anbieten ... und ich werde ihre Tür so lange offen halten, bis sie wieder dahinter verschwunden sind, um sie dann mit einem lauten Knall ins Schloss fallen zu lassen. BÄM!

Und überhaupt: ich kann Türen zuknallen, dass das Haus bebt oder ich schließe sie ganz, ganz leise, so dass kaum jemand etwas davon mitbekommt.

Ich kann Türen öffnen, ganz ganz weit … oder nur einen Spalt.

Ich kann sie sogar mit der Sicherungskette öffnen, um diesem Spalt einen Rahmen vorzugeben und zu verhindern, dass es immer mehr Raum einnimmt, bis die Tür schließlich ganz offen ist. Auch wenn etwas oder jemand dagegen drückt oder rennt, gelingt es nicht, in den Raum vorzudringen, MEINEN Raum.

Manchmal, manchmal lasse ich Türen offen, so kann ein- und ausgehen, was will.

Manchmal schließe ich ab. So muss klopfen und auf Einlass warten, was will ... und ich bin gewarnt.

Manchmal möchte ich das hinter der Tür so sehr, dass ich die Tür aus den Angeln hebe … um meinen Raum zu vergrößern.

Manche Türen führen nach drinnen, manche nach draußen. Manchmal liegt hinter mehreren Innentüren wieder eine Außentür.

Türen…

Türen…

So viele Türen: kleine Türen - große Türen, dünne Türen – dicke Türen, schwere Türen - leichte Türen, dunkle Türen - helle Türen, Holztüren - Glastüren, Türen, die nach innen aufgehen - Türen, die nach außen aufgehen, Türen, die klemmen - Türen, die nicht richtig schließen. ICH entscheide, welche ich öffne und durch welche ich gehe und welche ich lieber schließe oder geschlossen halte.

Aber EINES ist sicher: es ist ziemlich unbefriedigend immer nur durchs Schlüsselloch zu schauen!

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