Mittwoch, 25. März 2015

Das Karrieaus des Schlittenponies

Der Tag fängt so gut an: Die Sonne scheint, es sind viele Leute im Camp und wir haben etwas Luft, um Fotos zu machen als die ganze Arbeit erledigt ist.

Heute trifft Schlittenhund auf Schlittenpony:

Darf ich euch zuerst unseren neuen Skidoo-Guide vorstellen?

Bliida beobachtet das ganze Geschehen aus sicherer Entfernung ^^

"Also, Cookie. Aufgepasst..."

"Ich erkläre dir jetzt, wie das geht!"

"Gut festhalten!"

So???!!!???

Naturtalente :-)

Das beste Pony nördlich des Polarkreises

Pulkasurfing für die Wuzz

Pfötchen drauf: Cookie hat die Situation im Griff...

...ganz im Gegensatz zum Frauchen vom Puschelchen.

... denn auf dem Rückweg passiert es: Santano rennt los und geht mit mir auf der Pulka durch:



Das Ganze wäre ja noch ganz witzig gewesen, aber leider stehen auf der Forststraße die Skidoos und ich sehe mich schon vor meinem inneren Auge dagegen krachen. Also entscheide ich mich für das einzig Richtige, den "kontrollierten Abstieg". Santano rennt mit der leeren Pulka im Schlepptau weiter - und zwar direkt auf die Straße. Ich renne hinterher, natürlich chancenlos. Kurz darauf kommt mir ein Auto entgegen, was ich unter wildem Armewedeln anhalte. Atemlos erkläre ich dem Fahrer, dass mir mein Pony weggelaufen ist. Der freundliche Finne winkt mich herein: "Steig ein, wir haben es gesehen", dreht um und fährt mit mir hinterher. Im Norden hilft man sich. Kurz darauf finden wir Puschelchen. Ein anderer Autofahrer hatte ihn bereits gefangen.

Hiermit erkläre ich die Karriere des Schlittenponies (für diese Saison) für beendet. Ich habe (vorerst) genug von diesem Adrenalinkick - obwohl wir schon überlegt haben, ob wir für die Gäste, denen Schlittenfahren zu langsam ist, das Pulkafahren als Alternative anbieten sollten ^^

Premiere mit den Schneeschuhen

Patricia hat vor zwei Wochen eine der besten Ideen der Saison. Ein paar Tage vorher haben wir festgestellt, dass wir ja den Donnerstag jetzt immer zusammen frei haben - wir Blitzmerker ^^ - und uns vorgenommen, dass wir an dem Tag jetzt ab und zu etwas unternehmen wollen. Also schreibt sie mir am Morgen eine SMS, ob wir eine Schneeschuhwanderung auf den Linkukero, einem Berg direkt am Hotel, machen wollen. Gesagt - getan:

Los geht's!

Am Anfang ist es etwas ungewohnt, aber es macht uns schnell viel Spaß :-)




SO kommt man auch den Schneehügel hinunter ^^...

... oder so ^^




Immer den Pfeilen nach...

... oder den Markierungen ^^

Oben weht eine steife Briese...

P-A-U-S-E!!! :-)

Donnerstag, 19. März 2015

Fotoshooting

Letzte Woche hat Simone Bilder von Santano und Cookie gemacht, aber seht am Besten selbst:



Die fantastischen Vier ^^

Leckerliehypnose ^^

Synchronsteigen

Pony trägt neuerdings Bart ^^


Vielen Dank, Simone!

Donnerstag, 12. März 2015

Brandy kipes?!?

Warum passiert das eigentlich immer mir?!? Wie oft war Francine schon alleine zu Hause und: N-I-C-H-T-S. Das Leben ist ungerecht ^^

Gestern jogge ich mit Cookie ins Camp zurück und gehe danach noch auf den Äkäsjärvi um das schöne Wetter zu genießen und um einige Fotos zu machen.


Auf dem Rückweg begegne ich unserem Nachbarn - dem anderen Nachbarn, links von uns. Cookie mag unseren Nachbarn nicht.

Als es eine halbe Stunde später an der Tür klopft, ahne ich bereits Schreckliches. Ich überschlage kurz, was ich heute schon gegessen habe: Morgens zwei Brötchen - hmhm, das könnte Brenzlich werden... Besagter Nachbar steht vor der Tür und fragt, ob ich mit rüber kommen möchte. Ich weiß ja mittlerweile was DAS heißt ^^ Cookie ist außer sich und stößt unmissverständliche Warnungen aus - hätte ich doch nur auf ihn gehört.

Eine kleine (!!!) Flasche Brandy und zwei Stunden später, bin ich schlauer: Unser Nachbar heißt Pauli, ist geschieden, hat vier Kinder, darunter zwei Zwillinge, arbeitet in einer Baufirma usw. usw. usw. Pauli hat mal ein Jahr Deutsch gelernt und mit Englisch klappt es auch ganz gut. Er bringt mir die Zahlen auf Finnisch bei und sagt sie auf Deutsch. Falls er ein Wort nicht weiß, malt er es auf, z.B. ein Schneehuhn. Ich male ein Containerschiff als ich von meinem früheren Job erzähle. Pauli erzählt mir vom Jagen und vom Angeln und ist schwer beeindruckt, dass ich die Angel bedienen kann. Danke Dad, Brüderchen - man weiß nie, wofür man solches Wissen noch einmal braucht - und sei es nur um den finnischen Nachbarn zu beeindrucken ^^

Zwei Stunden später bin ich um eine Einladung zum Eisloch-Fischen mit anschließendem Verzehr des Fanges reicher, sowie um eine Einladung zum Biathlon schauen, die ich dankend ablehne. Dafür liefert mir Letztere dann einen Grund mich zu verabschieden. Am Anfang erzählt mir Pauli nämlich, dass Biathlon um 18 Uhr im Fernsehen übertragen wird und Punkt 18 Uhr weise ich ihn dezent darauf hin und wünsche ihm viel Spaß beim Schauen. Er informiert mich noch, dass wir für das Eisloch-Fischen warten müssen bis so um die 1-5 Grad C sind - alles klar?!? Wisst ihr Bescheid!!! ^^

Saisonziel erreicht :-)

Na, erinnert ihr euch? Mein Ziel für die Saison war es, die Trails zu lernen... Jetzt, wo die Saison ja nun auch fast zu ende ist, kenne ich sie. Spannend wird es dann noch mal, wenn es darum geht zu irgendwelchen Hütten zu finden, aber der Rest klappt recht gut.

Letzten Mittwoch habe ich an meinem freien Tag das große Opfer gebracht, mich zu Luca auf das stinkende Skidoo zu schwingen und mit Yvonne und Luca die Trails ab zu fahren. Nach ungefähr der Hälfte des Tages hatte ich meine Angst so weit bekämpft, dass ich es sogar recht schön fand. Zweimal musste ich mein bescheidenes Leben retten und bin heldenhaft (ängstlich) abgesprungen als wir (nicht wirklich) drohten umzukippen ^^ Ich konnte das erste Mal mein kleines Tantchen verstehen, die schon mehrmals vom Pferd gesprungen ist, wenn es brenzlich wurde (oder ihr braver Hermi auch nur mal geguckt hat ^^). Aber darum geht es ja auch bei so einer Auszeit: Man soll seinen Horizont erweitern, nicht wahr?!?

Einen Tag später wäre es dann fast so weit gewesen als ich mit Francine hinten drauf und Cookie (alias der fliegenden Wuzz ^^) hinter her rennend den Mist wegfahren wollte. Ich war - nennen wir es etwas - "abgelenkt" und habe die Kurve zum Pferdestall etwas schwungvoll genommen (Tantchen, sag' jetzt besser nichts ^^). Das Skidoo kippte - und ich sprang ab und überließ meiner Beifahrerin ihr Schicksal (na ja, die Dinger halten an, wenn man die Hand vom Gas nimmt). Ihr seht: der Fluchtinstinkt funktioniert noch ganz ausgezeichnet. Francine konnte das Unglück gerade noch abwenden, in dem sie das Gewicht auf die andere Seite verlagerte... Ihr Kommentar: "Man kann mit dir auch nichts machen ohne dass es in einer Katastrophe endet!" Wie war das noch mit dem Kapitän und dem sinkenden Schiff?!? Ich glaube, ich muss das Kapitel noch einmal nachschlagen ^^

Eine Woche später, nämlich Dienstag, muss ich schon wieder meine gesamte Abneigung gegenüber der stinkenden, lauten, unheimlichen Skidoos überwinden. Yvonne kommt ins Camp (sie betreut normalerweise das Rennteam) und möchte die Trails noch einmal abfahren. Sie schlägt vor, dass ich sie begleite. Super Idee - wenn nur dieses Skidoo nicht wäre. Es handelt sich um "B", da das Licht von Nummer 7 leider nicht geht (erwähnte ich schon, dass Nummer 5 kaputt ist - die Lenkung ist blockiert, aber Luca meint, es sei nicht meine Schuld ^^).

Also, auf geht's mit "B". Die erste Hütte hätte ich schon mal nicht gefunden. Hoffen wir, dass die Hunde sich im Zweifelsfall besser auskennen als "B"... Kurz darauf müssen wir eine Hundeschlitten-Gruppe eines Konkurrenten überholen, die auf dem Skidootrail Pause macht. Und dann passiert es: ich buddel mich das erste Mal ein. Glücklicherweise sind die Mitarbeiter und Gäste des Konkurrenten sehr hilfsbereit und wir manövrieren mit fünf Leuten "B" wieder aus dem Tiefschnee. Ich atme durch.

Nachmittags wird das Wetter schlechter und ich buddel mich das zweite Mal ein. Yvonne merkt es nicht und fährt weiter. Rufen bringt natürlich nichts. Die Skidoos sind zu laut. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass der Akku leer ist. Na ja, das ist ja nichts Neues ^^ Ich fange schon mal an zu schaufeln, irgendwann wird Yvonne mein Fehlen schon bemerken. Nach 10 Minuten kommt Yvonne zurück. Wir versuchen zu Zweit das Skidoo frei zu bekommen, aber "B" stellt sich quer und wir graben uns wieder ein. Ich schaufle erneut alles frei und dann binden wir "B" hinter Yvonnes gelbe Höllenmaschine und es gelingt uns - sie mit ihrem Skidoo ziehend, ich Gas gebend, "B" aus der misslichen Lage zu befreien.

Ich habe die Schnauze endgültig voll und eigentlich würde ich am liebsten auf dem direkten Weg ins Camp zurück fahren. Aber wir wollen noch "Joki", eine Hütte anschauen. Also heißt es Zähne zusammen beißen. Als wir endlich im Camp ankommen, tuen mir mein rechter Arm und meine Schultern weh - so habe ich mich verkrampft, um bloß nicht noch mal im Tiefschnee stecken zu bleiben. Mein Skidoo-Bedarf ist für die Rest der Saison mehr als gedeckt!!! Sie sind doch alle gleich!


So, was ist sonst noch so passiert?!? ...

Endlich hat Santano eine passende Couch gefunden^^

Nolwenn und ich unternehmen bei herrlichstem Wetter einen Ausritt - wo ist der Trail?!?

So langsam heißt es Abschied nehmen von meinem fröhlichen Hausgenossen "Cookie" und seinem Frauchen, denn er und Francine fahren Ende März nach Hause. Ihr werdet mir fehlen...

...und Abschied nehmen von DIESER Aussicht, denn ich ziehe Ende März zurück ins Guidehaus...