Dienstag, 18. November 2014

Der extrem niedliche Teil der Arbeit... ^^

So, ich melde mich mal wieder zu Wort. An meinem letzten freien Tag habe ich mal wieder Bilder gemacht. Oh man ist das schon wieder lange her. ^^ Übermorgen habe ich erfreulicherweise schon wieder frei. Das trifft sich gut.

Ich bin recht gut ausgelastet die letzten Tage mit dem Stopfen zahlreicher Mäuler, ein Bisschen Orga (den größten Teil hat Francine, alias Captain Hook ^^, wieder übernommen) und dem Bringen und Holen von zahlreichen Hunden für den deutschen Tierarzt, der zur Zeit im Camp stationiert ist. Das sind gut und gerne zwei Stunden meines Tages, die dafür weg sind: nur durch die Gegend laufen und Hunde holen oder wegbringen, danach die Medikamente aufschreiben und an die Guides verteilen. An die Krankenhauspatienten verteile ich die vielen bunten Pillen natürlich höchstpersönlich ^^ Aber es hat bald ein Ende, denn der Tierarzt ist nur noch wenige Tage da. ^^

Ansonsten gibt es nicht so viel Neues. Ach doch: WIR HABEN EINEN PONYTRAIL. Nur leider habe ich während der Arbeitszeit nicht eine Sekunde Zeit die Ponies zu trainieren. Das gesamte Ponytraining und -erziehungsprogramm findet nach Feierabend statt. Heute war ich  z.B. morgens mit Bliida, Santano und Glofax joggen und abends habe ich Sprudel longiert. Gestern war ich mit Blaer und Sprudel auf dem (zugefrorenen) Sumpf. Dorthin muss ich noch mal mit Santano, sieht nach Galoppstrecke aus ^^

So, hier jetzt die Fotos von Sonntag:

Unterwegs mit Andy und den kleinen Monstern ^^

Hundewellness nach dem Laufen

Wo ist der Weg?!? ^^

Handpferd des Tages: Glofax





Schneeschnute :-)

Und jetzt: der extrem niedliche Teil der Arbeit. Hundewelpen sozialisieren ^^ 
Kuscheln macht müde...

Donnerstag, 13. November 2014

Heimlich 30 ^^

Ja, euch ist es natürlich nicht entgangen: Ich bin jetzt alt! So richtig alt. Ich darf jetzt offiziell über Rückenschmerzen und Sodbrennen jammern. Gestern waren meine Haare und meine Wimpern nachmittags schon etwas weiß, so langsam geht es los... ^^

Zum Geburtstag gab es Pancakes von Andy, ein Päckchen von Köpsi, eine Benachrichtigung über ein Päckchen, was in Muonio auf der Post ist (morgen wird Luca es hoffentlich abholen), einen fast fertigen Ponytrail und einen gemütlichen Abend mit Simone, Andy und Francine. Vielen Dank dafür! 

Aber das größte Geschenk habe ich eigentlich schon vor ein paar Wochen und Monaten von meiner Familie, Freunden und Bekannten bekommen: Unterstützung, Zuspruch, Akzeptanz, aufbauende Worte, Verständnis ... und jetzt bin ich hier :-) 

Es war wirklich ein besonderer Geburtstag, das kann man schon sagen - zumal außer Francine, Simone, Andy, Viola und Samir hier im hohen Norden niemand davon wusste ;-) Also, an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die ganzen Glückwünsche und Grüße!

Es gibt nicht so viel Neues. Francine hinkt mit ihrem Gipsflunken fast jeden Tag ins Camp und ist mir eine große moralische Unterstützung. Ansonsten der ganz normale Campalltag: ich versorge jeden Tag die Patienten im "Krankenhaus" mit vielen bunten Pillen, stopfe kleine und große Mäuler, kratze ein Bisschen Scheiße, lege den VW Beatle des Jahres 2014 übers Knie (siehe Bilder) und plane nebenbei ein Bisschen dies und das. Dazu longiere ich täglich ein bis zwei Ponies, sobald der Tagesplan auch nur eine winzige Lücke aufwirft. ^^ Im Moment ist noch der deutsche Tierarzt da und ich bringe ihm Patienten - oder nehme diese entgegen. Unsere Medikamentenpinnwand sieht aus wie ein modernes Kunstwerk. DAS müsste ich eigentlich mal fotografieren.

Statt dessen habe ich euch ein paar andere Fotos mitgebracht:

Da wartet er schon: Beatle - man nennt ihn auch "den VW Beatle des Jahres 2014" ^^

Erst ein paar Hundeküsschen verteilen... 

...und ein Bisschen Rangeln, aber in Wirklichkeit will er nur das Eine: ...

... übers Knie gelegt werden!!! (An was habt ihr denn gedacht? ^^)

Unterwegs in Sachen Ponytrail.

...wenn die Sonne mit ihrem Licht die Wipfel der Bäume in dieses ganz Besondere verwandelt.

Heute Abend war ich dann noch ausreiten. Ich bin Blaer geritten und hatte Santano als Handpferd mit. Wir waren ein Stündchen unterwegs bei Mondschein und funkelnden Sternen und -23 Grad. Und wenn der Mond die Bäume zum Glitzern bringt und der Schnee unter den Hufen knirscht und die Welt den Atem anhält, dann denke ich für den Moment: du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Samstag, 8. November 2014

Die Ereignisse der letzten Tage...

Ich war gerade mit Santano mit Halsring unterwegs durch die finnischen Wälder bei Nacht. Bliida hat uns als Handpferd begleitet. Dazu leichter Schneefall - herrlich! Und da kam mir der Gedanke, dass ich euch ja mal wieder einen Blogeintrag schuldig bin ^^

Also das Chaos begann eigentlich genau genommen am letzten Dienstag, als unsere stellvertretende Campchefin (und der Mama-Vogel), Francine, beim Abspringen vom Quad verunglückt ist. Sie hat sich ihr Bein dreimal gebrochen (wenn schon, denn schon ^^) und wurde noch am selben Abend zur OP ins 300 km entfernte Rovaniemi gebracht.

Nun musste die Stellvertretung der Stellvertretung also ran - und das bin ich.

Zum Glück konnten wir Francine schon Donnerstag wieder aus Rovaniemi abholen - inklusive Gips und Krücken - wo das hier ja mit Schnee und Glatteis so eine krückenfreundliche Gegend ist. Allerdings haben die Finnen sich dafür etwas einfallen lassen, denn die Krücken verfügen über eine kleine Finesse: Sie haben tatsächlich Spikes ^^

Ich mag ja die Camparbeit wirklich gern, aber manchmal, manchmal, wenn die Sonne mit ihrem Licht die Wipfel der Bäume in dieses ganz Besondere verwandelt, dann fehlt mir das Rausfahren schon etwas. Das Training hat mir gut gefallen: diese Zweisamkeit mit den Hunden, die man später mit den Gästen wohl nicht mehr hat. Außerdem konnten wir recht viel ausprobieren und hatten recht freie Hand. Und ich hätte da noch so einige Ideen ^^

Gestern hatte ich dann frei und machte mich mit Santano als Reit- und Glofax als Handpferd auf den Weg zur Lodge. Um halb 3 beschloss ich dann jedoch wieder umzukehren. Ich wusste nicht mehr, wie weit es noch genau ist und ich hatte keine Kopflampe dabei. Glofax hat sich prima benommen als Handpferd (der Mama-Vogel, Francine, ist sicher noch einmal stolz, wenn sie das liest ^^). Abends habe ich dann Francine und Simone besucht.

Heute waren Andy und ich aktiv mit dem Quad in Sachen Ponytrail. Euch kann ich es ja verraten: Ja, es wird einen geben, einen ganz Anderen als beim letzten Mal, wo ich hier war! Das Trailziehen hat unglaublich viel Spaß gemacht - wenn man mal die paar 100 m Huckelpiste auf dem Sumpf ausblendet (einen Gruß an dieser Stelle noch mal an meine Bandscheiben). Vor allem die Fahrt über den See war einfach herrlich. Am Ende sind wir dann leider noch mit dem Quad in einen kleinen Bach eingebrochen. Das Eis hat nicht gehalten und wir haben uns festgefahren. Zu allem Überfluss bin ich dann auch noch eingebrochen als ich helfen wollte, das Quad wieder zu befreien. Eine schöne Welle eiskalten Wassers bahnte sich einen Weg in meinen Schuh und es war recht "erfrischend". Zum Glück haben wir dann am Ende dieses Quad wieder aus dem Bach bekommen und konnten uns auf den Rückweg machen. Die erste Hälfte des Trails ist fertig, die Zweite folgt nächsten Mittwoch - hoffentlich ohne Fußbad ^^

Samstag, 1. November 2014

"Alles wird besser, wenn der Schnee kommt"

Man könnte denken, alles dreht sich nur um dieses Thema hier, oder?!? Aber in der Tat ist das Wort "Schnee" die letzten Tage in aller Munde und das Rätselraten geht weiter. "Alles wird besser, wenn der Schnee kommt". Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz heute gehört habe.

In der Tat haben wir derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen: Die Pferdetränken funktionieren nicht. Sie sind zwar warm, aber es kommt kein Wasser. Also heißt es: Wassereimer schleppen: 3 mal täglich für 5 Ponies. Wenn wir Schnee hätten, würden die Ponies den auflecken und hätten zusätzlich etwas Feuchtigkeit. Also: "Alles wird besser, wenn der Schnee kommt!"

Und ja, ihr lest richtig: s-c-h-l-e-p-p-e-n !!! Denn leider hat der letzte Rollwagen beim gestrigen abendlichen Wassertransport seinen Dienst quittiert und ist jetzt auch hinüber. Ich versuche zumindest einen Teil der Ausrüstung: Ganglines und Geschirre, sowie die 41 Fleischbrocken für die Sibirien-Hunde mit der Schubkarre zu transportieren. Leider funktioniert das mit Eimern durch die Schräglage recht schlecht. Also heißt es wieder: Fleischsuppe schleppen. Schade, dass "Sibirien" einer der Kennel ist, der am weitesten weg ist. Wenn wir doch nur Schnee hätten und die Pulkas wieder ausmotten könnten. Also: "Alles wird besser, wenn der Schnee kommt!"

Aber am schlimmsten sind wohl die Hunde dran. Das Training auf der Schotterpiste bei den Temperaturen reibt die Ballen auf und nutzt die Krallen bis auf die feinen Äderchen ab, so dass wir viele Hunde mit wunden Pfoten und blutigen Krallen haben. Das Problem würde sich natürlich durch eine Kleinigkeit erledigen: Schnee! Also: "Alles wird besser, wenn der Schnee kommt!"

Bis dahin trainieren wir eine andere Strecke, denn der Sumpf ist immerhin zugefroren. Also geht es ein Stück Forststraße entlang und dann über den Sumpf und wieder ein Stück Forststraße zurück. Der Sumpf beansprucht die Hundepfoten deutlich weniger - dafür unsere Knie, Handgelenke und Bandscheiben umso mehr, aber - ihr könnt es euch sicher fast denken: "Alles wird besser, wenn der Schnee kommt!"

Und so lange beißen wir jetzt einfach die Zähne zusammen, mal knirschen wir etwas mit den Zähnen und mal klappern wir etwas mit den Zähnen bei frostigen -17 Grad und aller herrlichstem Sonnenschein.