Freitag, 30. November 2012

Persönlicher Kälterekord

Als ich morgens in die Küche komme, zeigt das Thermometer -31 Grad C an. Ich schaue vorsichtshalber noch ein zweites Mal hin, aber ja: meine Augen täuschen mich nicht.

Ich kratze dann die Hunde und creme Pfoten. Meine Hände sind danach so kalt. Zwischenzeitlich versuche ich sogar aus Verzweiflung, mit Handschuhen zu cremen, aber das bringt nicht wirklich viel. Als ich fertig bin, putze ich die Säge, mit der Benkku gerade Fettwurst und Fleischbrocken zerkleinert hat - im gefrorenen Zustand natürlich.

Nach einem Snack zu Mittag beschließe ich, dass das Wetter zu schön ist, um den Spaziergang heute auszulassen. Ich folge dem Trail von gestern ein Stück um dann aber rechts abzubiegen.


Der Trail führt über einen See.

Eine Wüste aus Schnee und Eis.

Die zugefrorene Fotografin ^^
Als ich wiederkomme heißt es Sachen packen, denn heute geht's zurück nach Muonio ins Camp. Um kurz nach 19 Uhr sind dann die Hunde verladen, die uns begleiten und Andy und ich fahren los. Jetzt ist es schon spät und ich gehe schlafen...

Donnerstag, 29. November 2012

Sowas wie Sonne ^^

Heute ist nicht mein Tag. Morgens mache ich als erstes den Stiel des Sch****-Kratzers kaputt. Mein Versuch einen festgefrorenen Haufen mit Hebelwirkung loszubekommen endet mit dem Krachen des Stieles, der dabei in zwei Teile zerbricht. Shit happens - im wahrsten Sinne des Wortes.

Danach schirre ich die Hunde ein und übersehe dabei, dass ich ein Geschirr zu nahe an die Gitterstäbe gelegt habe. Ein gefundenes Fressen für Sarek (vermute ich mal), dabei kann das nicht wirklich schmecken. Als ich es später bemerke, ist das Geschirr leider schon sehr ramponiert und zu nichts mehr zu gebrauchen. Sowas Doofes!

Anschließend schaufle ich den Anhänger frei. Man sollte meinen, dass ich dabei nichts kaputt machen könnte. Gott sei dank bestätigt sich diese Annahme. ^^

Nach einem kleinen Snack - wir haben gestern Bananen und Milchreis gekauft - beschließe ich, spazieren zu gehen. Dabei kann ich wenigsens keinen Schaden anrichten. Heute gehen wir mal in die andere Richtung. Wir folgen einfach dem Hundetrail, der ist schön geebnet ^^

Oh oh, Blutspuren. Das schreit heute Abend wohl wieder nach der Pfotencreme!

In the middle of nowhere


Walking through the winter wonderland...

Es ist übrigens Mittas gegen kurz nach 13 Uhr ^^

Habt ihr Lust, mich auf meinem Weg ein Stück zu begleiten?

Ja? Dann klickt hier....

Als ich zurück komme gehe ich noch einmal zu Buddy. Seine Wunde an der Pfote sah heute morgen nicht so gut aus, aber diese Salbe scheint ganz gut zu wirken, denn als ich jetzt zu ihm gehe, bin ich sehr zufrieden. Buddy nicht so. Er ist sehr schüchtern und ihm ist das ganze eher unangenehm. Sein Zwingerkumpel Brooke ist auch nicht gerade eine große Hilfe, weil er immer wie eine Klette dazwischenfunkt. Und als ich gerade den Zwinger verlassen will, sehe ich, was die beiden - oder Nuts von der anderen Seite, man kann es schwer sagen - wieder angerichtet haben: Sie haben den Holzzaun zwischen den Gitterstäben angefressen und somit ist der in sich zusammen gefallen. Was ist heute nur los? Ich tansportiere die Überreste ab und strafe die Hunde mit einem Kopfschütteln.

Anschließend fege ich den Zentimeter neuen Schnee von den Eingangsbereichen und der Terasse und begebe mich dann ins Haus. Ich habe solche Lust auf Bananenpfannkuchen, doch gerade als ich damit anfange, kommt der Chef mit seinen 12 Hunden zurück. Man war er heute schnell. Also schlüpfe ich in meine Wintersachen und gehe hinaus. Ich helfe die Hunde in die Zwinger zu bringen und schirre sie aus. Danach werden 48 Pfoten auf Verletzungen kontrolliert und gegebenenfalls gesalbt. Heute ertragen meine Hände das Prozedere bei -17 Grad C sehr tapfer. Sie waren schon kälter ^^

Mittwoch, 28. November 2012

64 Hundepfoten...

... werden von mir am Morgen bei -12 Grad C auf Verletzungen kontrolliert und gegebenenfalls eingesalbt. Das Resumé: die einen oder anderen kleinen Wunden sind dabei, aber nichts Ernstes. Nuts lahmt vorne rechts, Benkku tippt auf Muskelkater und: ich habe kalte Hände, eincremen mit Handschuhen geht ja schlecht. Außerdem hocke ich danach noch 5-10 Minuten im Zwinger, um zu verhindern, dass die lieben Tierchen sich die Salbe gleich wieder ablecken.

Gegen mittag fahren wir zum Einkaufen in den größten Supermarkt, den ich je gesehen habe. Da hatte der Campingkiosk von Pelzerhaken ja mehr Auswahl ^^ Danach holen wir das Auto ab, was in der Werkstatt war.

Nachmittags gammel ich so vor mich hin, schreibe einen kleinen Artikel für ein Forum. Benkku hat Besuch, ganz nett. Ich habe zu viele Kekse gegessen, mir ist jetzt schlecht. Bis bald

Dienstag, 27. November 2012

Rentiere sorgen für Aufregung ^^

Ich bin heute morgen sehr müde. Wir haben gestern noch bis um 12 Uhr mitternacht gequatscht, aber mir steht wieder ein nicht all zu stressiger Tag bevor ^^

Morgens nach dem Frühstück helfe ich die Hunde anzuziehen und dann ist Benkku wieder weg zum Trainieren. Ich kratze die Zwinger und auf einmal herrscht um mich herum helle Aufregung. Die Hunde sind völlig aus dem Häuschen. Sie jaulen und bellen. Ich schaue in ihre Blickrichtung und entdecke den Grund für die Geräuschkulisse: Da wagt es eine Gruppe Rentiere doch tatsächlich direkt vor "ihrer Nase" an der Außenseite der Zwingeranlage entlang zu ziehen. Bei so viel Dreistheit darf Hund schon mal bellen ^^ Und wer hat seinen Fotoapparat drinnen vergessen? Ich weiß nicht, wie mir DAS passieren konnte ^^

Um halb eins bekommen die Hunde alle ein Stück Fettwurst - guten Appetit.

Whistler

Scooter

Sokrates
Ich beschließe anschließend einen Spaziergang zu machen. Ich gehe ein Stück die Straße entlang und folge dann einem Skidoo-Trail.

Der Trail führt zu einem Haus, also gehe ich zurück und biege wieder auf die Straße ab. 
Am See entlang.
Das kommt bei dieser blöden Selbstfotografie-Funktion heraus ^^

Nach kurzer Bedenkzeit entscheide ich mich dafür, den Skidoo-Fahrern noch eine Chance zu geben und folge einem zweiten Trail.  
  
Aber auch dieser endet an einer Hofeinfahrt und als ich nach rechts blicke, sehe ich dort das Ende von dem ersten Trail, dem ich gefolgt bin - tsss!

Ich begegne noch ein paar Rudis und beschließe umzukehren.

Um kurz nach 14 Uhr gehen hier zwei Straßenlaternen an - netter Versuch ^^
Der war wohl auch schon länger nicht mehr unterwegs?

Auf dem Rückweg mache ich noch einen kleinen Linksschlenker und erschrecke mich fast zu Tode als ein riesen Rentier vor mir steht, so ca. 5m entfernt. Er wollte mit mir den "wer weicht zuerst aus"-Test machen und wäre ich nicht so erschrocken gewesen, hätte er verdammt schlechte Karten gehabt ^^

Abends helfe ich Benkku beim Geschirre ausziehen, kontrolliere die Pfoten und jetzt lodert im Kamin schon ein Feuer - von mir entfacht.

Ach ja: ein Foto habe ich noch für euch. Ich habe Kater Leos Beweisbild, dass er 10 Minuten am Tag kein Hauskätzchen ist ^^
Kater Leo holt sich kalte Pfötchen ^^

Montag, 26. November 2012

Monday Monday

Es ist Montag. Ich stehe um 7 Uhr auf, da ist Benkku schon wach. Ich frage mich kurz, ob dieser Mann überhaupt je mal schläft, schiebe den Gedanken aber schnell beseite, denn eine Stunde später erfordert das Namenlernen schon wieder meine vollste Konzentration.

Gegen 8 Uhr werden die Hunde gefüttert. Ich gehe mit. Schließlich habe ich 18 neue Gesichter 18 neuen Namen zuzuordnen. Wenn man an die über 60 Oldienamen denkt, ist das fast lächerlich, aber irgendwie tue ich mich schwer. Morgen werde ich aufschreiben - nützt ja nichts...

Heute sind -6 Grad C. Benkku freut sich. Er kann mit den Hunden trainieren ohne vorher den Trail neu zu präparieren - sind ja nur so um die 60 km... Ich bekomme den Auftrag, den Schlitten vorzubereiten und die Hunde einzuschirren. Wäre da nur dieses kleine Namenproblem nicht ^^ Nach dem letzte Ungereimtheiten geklärt sind, trägt jeder Hund das passende Geschirr. Die schlüpfen fast von alleine hinein und heben dann brav eine Pfote nach der anderen - sehr praktisch ^^

Ich wusel mich dann so durch den Tag. Nach dem Benkku mit den Hunden los gefahren ist, kratze ich erst mal in Ruhe alle Zwinger und verteile Streicheleinheiten...

Danach sauge ich das komplette Haus und koche ich eine Gemüsepfanne - wenn man schon mal die Zeit hat - und jetzt passt auf: ich lege zwei Scheiben Käse darauf und schiebe sie noch 1 Minute in die Mikrowelle. Seit Samstagabend esse ich nämlich Käse, jaha! Dad verdreht die Augen - ich spüre es förmlich ^^ Auf Brot habe ich es aber noch nicht probiert - wir wollen nichts überstürzen... Immer schön einen Schritt nach dem anderen...

Bettelt da jemand?

Katze Lilli hat ihr Misstrauen abgelegt 

Nachmittags fege ich den frisch gefallenen Schnee von der Terrasse und von den Stufen. Mein armer Hintern hat gestern schon etwas hart aufgesetzt ^^ Dann gehe ich runter zum See...

Der See hinter dem Haus um 14:13 Uhr.


Auf dem Rückweg komme ich einfach nicht an Zonky vorbei.
Zonky

Aber mal ehrlich: könntet ihr DARAN einfach so vorbei gehen? Ich also zu einer kleinen Extraschmusestunde in seinen Zwinger ^^ Zonky ist einfach toll. Ich hocke mich zu ihm in den Zwinger und er kriecht mir auf den Schoß. Als ich dann anfange zu sticheln: "Steckt da etwa ein Schoßhund im Schlittenhund? Na Zonky?" Vergräbt er seinen Kopf ganz tief unter meinen Armen und kriecht noch etwas näher - kein Grund sich zu schämen ^^

Schweren Herzens reiße ich mich nach einigen Minuten los und gehe zurück ins Haus.

Der See eine halbe Stunde später. Es ist 14:40 Uhr.

So, kurze Pause. Benkku ist wieder da. So gegen viertel nach 5. Ich helfe beim Hundeausschirren und was sehe ich, als ich wieder zurück aufs  Zimmer komme?

Die Katzenpopulation auf meinem Bett hat dramatisch zugenommen ^^

Sonntag, 25. November 2012

Ruhiger Sonntag

Kaum zu glauben, dass es noch faulere Kater gibt als meinen Sisu, aber doch: Leo übertifft ihn um Längen. Dieses pelzige Plüschtier liegt allen ernstes seit um 8 Uhr morgens auf meinem Bett und ich glaube, er hat sich noch nicht einmal umgedreht. Na ja, in einem Punkt muss ich ihm Recht geben: DAS da draußen ist wirklich kein Wetter für Miezekätzchen ^^
Leo

Heute ist ein recht entspannter Tag. Morgens kommt Susi zu Besuch und ich halte ihr 4 Hunde fest, die gechipt werden müssen. Anschließend wird gefüttert.

Nachdem ich -wie verpsrochen- das Raclette-Geschirr abgewaschen habe, gehe ich raus zu den Hunden und kratze. 18 Hunde, also 10 Zwinger ist recht übersichtlich und so mache ich noch einen Spaziergang. Und WEM begegne ich da?

...
Rudi. Sollte der sich  nicht langsam auf den Weg zum Weihnachtsmann machen? ^^

Das Wetter ist lästig. Es ist nebelig und feucht und warm - um die 0 Grad.

Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich gelandet bin ^^

Die "Punta Rosa" vor der weißen Wand...

Versprochen ist versprochen ^^

Halli hallo.

Ich werde jetzt mal das gut funktionierende Internet hier nutzen und mich daran machen, mein Versprechen zu halten und Fotos zu liefern. 


Auch wenn ich derzeit nicht dort bin, starten wir mit einem Rundgang durch das Camp:

Willkommen in Äkäskero
Die Einfahrt des Camps
Eine kleine Orientierungshilfe ^^


Zu aller erst besuchen wir die Oldies.


Die Rentner sind besonders liebenswert, das werdet ihr gleich sehen:

Castro, mit 16 Jahren der älteste bellende Vierbeiner des Camps
Janna (links) und Nisku (rechts)

Rookies wunderschöne blaue Augen. Rookie ist erst sechs, kann aber leider nicht mehr ziehen, weil er Rückenprobleme bekommen hat. Rookie ist ein unglaublich freundlicher, liebenswerter Hund, der einen immer fröhlich begrüßt. Einer meiner "den würde ich gerne mitnehmen"-Kandidaten.

Und hier haben wir Nurmi. Dieses kleine "Robbengesicht" ist eine Ausbrechkünstlerin. Einmal habe ich die Futterklappe nicht rechtzeitig wieder geschlossen und wer hatte sich da bereits herausgemogelt? Madame Nurmi ^^
Und jetzt, Jens, schau genau hin: ist die nicht süüüß???


Nachdem wir jetzt den ältesten Farmbewohnern "hallo" gesagt haben, wollen wir natürlich auf Tour. Dieses Mal mit den "jungen Wilden" vom "Team Lappland".

"Meine" Vier am Stakeout.
Wie immer ist die Aufregung groß und man versteht sein eigenes Wort nicht.

Gonzo & ich


Nachmittags begleitet ihr Frisbee und mich nach Äkäsmilli. Wir gehen aus dem Camp heraus rechts, 300 m die Straße hinunter:

Dann geht auf der linken Seite ein Wanderweg ab.

Frisbee geht voraus ^^

Äkäsmylly

  
Meine Begleiterin Frisbee
So, jetzt habt ihr mal einen Eindruck von meinem neuen Umfeld. Wie ihr sicher schon herausgelesen habt, fühle ich mich (pudel??? --> darf man das auf einer Huskyfarm sagen?)-wohl hier. Das Team ist echt nett, die Landschaft ist großartig und die Hunde, wegen derer wir alle hier sind, machen mich einfach glücklich!

Samstag, 24. November 2012

Välkommen till Sverige!

So, da bin ich nun - wieder mal in alter Frische mit lächerlichen 0 Grad C. Die Uhr wird wieder eine Stunde zurück gestellt und das heiißt es ist erst 22.14 Uhr und es bleibt noch Zeit für einen kleinen Eintrag in diesem Blog.

Benkku, der Chef der Firma, hat mich heute Mittag abgeholt und in ein kleines schwedisches Dorf verschleppt. Den Namen habe ich schon wieder vergessen, aber wenn ich morgen mal Zeit habe, werde ich mich mal zum Ortsschild begeben und das herausfinden - versprochen.

Heute Abend haben wir Raclette gegessen und eine Flasche Rotwein zu uns genommen ^^ Ich bin so gespannt auf morgen. Ich habe schon mal versprochen, das Raclette-Gerät zu säubern, weil ich natürlich den Speck oben braten musste, damit er krosch wird - also: wenn schon, denn schon ^^ Hier hat sich für mich ein kleines Paradies aufgetan: Bücher ohne Ende. Zwei Regale über Schlittenhunde und ich darf sie lesen - juhu!!!

Morgen lerne ich endlich das Rennteam kennen. Ich kann es kaum erwarten.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Jetzt allerdings verlangt Kater Leo dringend nach einer streichelnden Hand. Das hat er sich auch verdient, nach dem er mir so brav das Bett vorgewärmt hat. Aber nicht Crispy und Sisu sagen - nachher stellen sie noch Ansprüche ^^

Freitag, 23. November 2012

Wieder online

Nach dem das Internet ausgerechnet vorgestern an meinem freien Tag ausgefallen ist und sowohl das Skype-Vorhaben mit Mama wie auch das Fotohochladen sabortiert hat, funktioniert es heute wieder eingeschränkt. "Langsam" ist noch geschmeichelt.

Es ist jetzt 03:47 Uhr und ich kann nicht schlafen. Statt Schäfchenzählen habe ich es mal mit Huskyzählen versucht, aber das hat auch nicht geholfen. Danach bin ich im Kopf die Namen von den Oldies durchgegangen, aber Fehlanzeige. Also kann ich genau so gut Blog schreiben...

Also? Wo waren wir stehen geblieben. Richtig, bei meinem freien Tag. Eigentlich sollte ich ja am Mittwoch um 12 Uhr mithelfen, Team "Lappland" zu bewegen. Leider ist dann einem meiner Leithunde beim Start ein Geschirr gerissen und wir konnten so schnell kein Neues auftreiben. Also hat der Starthelfer den Hund schnell eingefangen und wir haben zusammen mein Team wieder ausgeschirrt.

Was also jetzt tun mit dem freien Nachmittag? Ich habe mir Frisbee, eine Schlittenhündin im Ruhestand, die aber noch fit ist, geschnappt und bin mit ihr nach Äkäsmylly gelaufen. Ich versuche gleich, Fotos hochzuladen, aber ich fürchte, das wird wieder nichts. Es ist entsetzlich langsam... Ich war überrascht, wie toll Frisbee das gemacht hat. Spazieren gehen kennen die Hunde hier ja so gut wie gar nicht. Es hat so viel Spaß gemacht mit ihr.

Als wir zurück waren, habe ich mir etwas gekocht - wenn man schon mal Zeit hat...?!?


Gestern verging der Tag wie im Fluge. Morgens waren wir mit Team "Yukon" draußen. Ich hatte zum ersten mal nur "frische" Füße, aber es waren auch nur 0 Grad C. Also muss meine Methode noch den Härtetest bestehen. Nächste Woche sollen -20 werden, dann wollen wir mal sehen. Die Fahrt war heute einfach toll. Ich fühle mich immer sicherer auf dem Schlitten und Vorgänge, wie das Anhalten auf dem Trail werden langsam routinierter.

Nachmittags habe ich dann "Lappland" und "Nordpol" gekratzt und irgendwie war ich heute danach kaputter als sonst. Ob das an der Wärme liegt oder daran, dass ich gestern frei hatte? Keine Ahnung. Abends war ich nur noch zu einer Runde Skip-bo zu gebrauchen...


Samstag soll ich zum Chef nach Schweden und ihm helfen, sein Rennteam zu betreuen. Ich bin so gespannt, was mich dort erwartet und ich hoffe, dass ich dort viel lernen kann ^^


So, wir werden sehen, ob das mit den Fotos klappt, erst mal SPEICHERN...

Snowdogs

Fotos von Julian vom Training mit Ellesmere am Dienstag, 20.11. 

So, Ziel erreicht: ich bin wieder müde ^^ Gute Nacht!

Mittwoch, 21. November 2012

Die letzten Tage

Sonntag
Der Tag ist herrlich entspannt. Lea, Julian und ich nehmen uns viel Zeit, um die Namen der Oldies zu lernen, damit "der da mit den blauen Augen" und "der Schwarze mit dem Knickohr" endlich auch mal persönlich angesprochen werden können. Wir lassen alle raus, füttern und kratzen. Später kratze ich noch Yukon. Da heute nicht viel los ist, machen wir alle pünktlich Feierabend.


Montag
Heute helfe ich Johanna auf der Krankenstation: Es müssen Hunde gefüttert und gewässert, Augen gesalbt, Pfoten gebadet, Käfige gekratzt werden. Bosko ist so eine Schmusebacke und hält mich durch seine charmante Erscheinung etwas von der Arbeit ab ^^

Danach gehe ich zu Lea und helfe ihr mit den Oldies. Außerdem müssen wir die Namen wiederholen - immer am Ball bleiben ^^

Nachmittags ist es dann endlich so weit: meine erste Schlittenfahrt steht an!!! Team "Baffin" ist heute mit Training dran. Es ist unglaublich, was in diesen Hunden steckt und wie zäh und ausdauernd sie sind. Vor dem Einschirren herrscht das pure Chaos... Als dann endlich alle Hunde an ihrem Platz sind, gleicht der Geräuschpegel dem eines Konzertes. Ich bekomme eine Einweisung und verstehe mein eigenes Wort nicht mehr. Die Luft ist wie elektrisiert. Sie wollen nur noch los. Laufen, laufen laufen. Endlich ist es dann so weit. Andy hilft mir beim Start ... und dann ist alles still und wir tauchen in die verschneite wunderschöne Winterlandschaft Lapplands ein. Wir legen bei 0 Grad C 33 km zurück und es geht alles glatt. Meine Füße sind bei zwei Paar Socken kühl, aber es geht...


Dienstag
Wie immer versammeln sich alle um 8 Uhr morgens in der Futterküche. Cindy, die Campchefin, fragt mich, wie ich die Tour gestern fand. Ich antworte: "Total schön, ich muss nur noch für meine Füße eine bessere Lösung finden, weil es gestern ja gar nicht kalt war und die trotzdem recht kühl waren" "Ja, dann hast du heute gleich wieder die Gelegenheit zu testen" Was? Ich denke, ich höre nicht richtig. Toll!!!

Team "Ellesmere" muss trainiert werden. Wir fahren mit sechs Schlitten raus. Julian war so nett und hat das Chaos vor dem Start in Bildern fest gehalten. Danke!

Ok, ich gebe es auf. Ich habe jetzt eine Stunde gewartet und die Fotos werden nicht hochgeladen. Das Internet ist hier unendlich langsam. Ich habe jetzt auch die Nase voll und breche das ab. Ich will an meinem freien Tag nicht die ganze Zeit darauf warten, sondern raus...

Na ja, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei der Schlittenfahrt. Leider hat mein Schlitten einen kleinen Rechtsdrall und ich komme in einer Linkskurve vom Trail ab. Im Tiefschnee ist das Lenken für mich unmöglich und so kommt es, wie es kommen muss: ich lande gegen den nächsten Baum! Na ja, so kann ich wenigstens die Handhabung des Schneeankers mal üben. Nach dem der Schlitten befreit ist, klappt dann aber alles gut und so legen wir 40 km bei -18 Grad zurück. Meine Füße sind unendlich kalt. Die Taktik mit ein Paar dickeren Socken, damit die Luft besser zirkulieren kann, klappt auch nicht...

Später sammel ich die Pferdepaddocks ab und fange zwei von denen ein, die heute zum Hufschmied müssen. Das Einfangen war heute eher ein Locken und nach ca. 30 Min. konnte sich auch Blaer endlich überwinden, in die Box zu gehen...

Abends bade ich noch eine Pfote und dann ist Feierabend.


Mittwoch
Heute habe ich FREI und schon geduscht und mich mit dem Computer herum geärgert. Na ja, jetzt werde ich raus und Fotos machen. Leider ist es heute total diesig. Mal gucken, was dabei heraus kommt. Um 12 werde ich mit Guide Andy, Julian und Lea mit dem Team "Lappland" raus, aber heute nur eine kleine Runde - meine Füße danken im Voraus.

Samstag, 17. November 2012

K.O.

Es ist jetzt 7 vor 9 Uhr abends und ich könnte schon schlafen. Ich bin total erledigt...

Morgens sind -13 Grad, aber trocken. Alles fängt damit an die ca. 60 Oldies zu füttern und zu kratzen. Das ist hier das nett umschriebene Wort für Sch**** sammeln. Das was rein geht, muss ja auch wieder raus - nicht wahr? Ich frage mich, wie ich mir diese ganzen Namen irgendwann merken soll. Es hängen zwar Schilder an jedem Zwinger, aber wenn dort 2-4 Hunde zusammen hausen, dann nützen die Schilder auch nichts mehr... Bei mir heißen sie vorübergehend alle "Wauzi". Aber "Nurmi" ist ja soooo süß. Für meinen Kollegen Jens sage ich es an dieser Stelle noch mal: "Jeeens, die ist sooo süüüß." Er mag das ganz besonderrs, wenn ich das sage ^^ Die meisten sind echt aufgeschlossen und freundlich, nur sehr wenige ängstlich. Während wir also fleißig die Zwinger kratzen, dürfen die Hunde frei laufen. Zum Sortieren brauchen wir allerdings dann Hilfe.

Dann gehen wir in den Kindergarten mit den Junghunden und absolvieren da noch einmal das selbe Programm. Danach ist Mittagspause - redlich verdient ^^

Später füttern wir die Ponys, vier Isländer, die leider sehr scheu sind und äppeln ab.

Zwischendurch bekomme ich von Andy meine erste Lektion in Hunde anschirren und lerne etwas Musher-Fachvokabular. Da gibt es nämlich die Tugline an der die Hunde festgemacht werden, die Neckline, die am Halsband eingeharkt wird und die Gangline, die Mittelleine, an der alle Hunde fest sind. Endlich kann ich mir mal etwas merken - klingt auch irgendwie logisch, oder? ^^

Danach werden "Baffin" und "Yukon" gekratzt. Es gibt hier Bereiche, die alle "nordische" Namen haben. Dort leben ungefähr je 40 Hunde - noch mehr Namen. Ich bin definitiv überfordert - ich weiß nur eines: "Nurmi ist ja sooo süüüß". Hanna, meine Zimmergenossin, und ich schauen nur die Hunde an und ordnen sie grob in Kategorien ein:
- blaue Augen/braune Augen
- Fellfarbe und struppelig oder glatt
- Abzeichen im Gesicht
- Stehohren/Hängeohren
- Farben der Halsbänder
Dann öffnen wir Zwinger für Zwinger. Die "Insassen" dürfen in der Zeit, in der wir "kratzen" frei mit den anderen Hunden, die im Auslauf leben, toben. Wenn wir fertig sind, versuchen wir uns an die Merkmale zu erinnern und die Hunde wieder zu trennen. Ich glaube, es hat funktioniert ^^ Später stelle ich das Prinzip um und merke mir das Aussehen der freilaufenden Hunde: einer trägt kein Halsband - sehr schön - einer hat viel weiß im Nacken und trägt zum Glück als einziges ein blaues Halsband und die Andere hatte einen ganz schmalen, weißen Strich zwischen den Augen. Das geht so lange gut bis ich am vierten Zwinger ankomme, wo leider auch ein Hund so ein Abzeichen trägt. Aber sie ist eine Nuance dunkler - ha ha ha ha ha!!! Manchmal stellen sich mit Glück die Hunde selber vor. Wenn ich vorm Zwinger stehe und einen der vier Namen rufe und auf "Chester" ein schwarzer Rüde freudig angelaufen kommt, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass er das ist ^^

Abends wässern wir die Oldies und dann fangen wir die scheuen Ponys ein - WAS für ein Drama!!! Ich habe mich sofort in "Blaer" verliebt, ein fuchsfarbener Isländer mit einer weißen Mähne, der mich an wen erinnert? An mein Puschelchen natürlich. Er ist besonders unsicher. Da werde ich mal schauen, ob man da nicht etwas machen kann. Ich muss wohl beim nächsten Einkauf Bestechungsmaterial kaufen. Als wir den Einfang-Akt endlich hinter uns haben, putzen wir und schwingen uns dann in die Sättel. Es folgt ein herrlicher Ausritt bei Dunkelheit im Tiefschnee. Es ist soooo toll, bis wir leider an eine Stelle kommen, wo es echt nicht mehr weiter geht. Ich soll mit Blaer vorweg. Das Pony schreitet tapfer voraus, aber dann geht gar nichts mehr. Am Ende liegt er im Schnee - kein Durchkommen. Ich steige ab und er rappelt sich wieder hoch. Wir führen zurück und steigen wenig später wieder auf. So warm ist mir beim Führen selten geworden ^^ Da wir heute eine Anfängerin dabei haben und die Ponys auf gespurter Strecke wohl gerne schneller werden, brechen wir den Ausritt ab. Es war trotzdem schön!

Jetzt ist es 21.30 Uhr und mir fallen gleich die Augen zu. Ich habe hier erst mal das Fenster aufgerissen. Hanna fand es letzte Nacht auch zu warm zum Schlafen... ^^

Freitag, 16. November 2012

Geschafft ^^

Huhu ihr Lieben,

ich bin heil angekommen. Meine Aufregung ging quasi analog zu jedem Start und jeder Landung bergauf und bergab, aber jetzt sitze ich hier in der Hütte in meinem Zimmer auf meinem frisch bezogenen Bett und bin gespannt, was mich morgen erwartet.

Draußen ist es schon seit ca. 1 Std. dunkel und es liegt Schnee, Schnee, Schnee. Der Pilot hat glaube ich irgendwas von -7 Grad erzählt. Hier drinnen schwitze ich mich auf jeden Fall gerade tot und ich frage mich schon jetzt, wie ich hier schlafen soll. ^^

Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist 20 km entfernt. Das Camp hat derzeit ungefähr 500 Huskies - na ja auf einen oder weniger kommt es bei der Zahl dann ja auch nicht mehr an... ^^ Ich halte euch dann auf dem Laufenden und werde jetzt erst einmal meine Sachen auspacken...

Donnerstag, 15. November 2012

Oh oh...

... meine armen Nerven, mein armer Magen ^^

Im Moment schwanken meine Gedanken zwischen "wo sind die Rescue-Tropfen?" und "warum tue ich meinem armen Schweinehund das an und reiße ihn - gerade jetzt zu dieser unwirtlichen Jahreszeit - aus seiner gemütlich eingerichteten Alltags-Komfortzone"? Dass ich tief in meinem Inneren weiß, dass ich das so sehr wollte und mich so sehr darauf gefreut habe, tritt phasenweise mal etwas stärker, mal etwas abgeschwächt in den Hintergrund, aber das ist wohl alles normal und ich kenne das ja von mir selbst sehr gut. Also: kein Grund zur Beunruhigung - aber diese Blasenentzündung hätte wirklich nicht sein müssen, oder? ^^


Letzte Woche waren das Ponytier und ich im Urlaub in der Lüneburger Heide. Kurz vorm Elbtunnel sieht Santano dann nur noch "rot".
Auf 9 km Stau hätte ich durchaus verzichten können, aber nun gut, da mussten wir durch. Ich schickte mehrere stille Dankesgebete nach Arkadia, dass ich so einen braven und geduldigen 4-beinigen Passagier habe, denn Santano hat das echt super mitgemacht. Trotzdem war ich froh, dass ich ihn dann um kurz nach 20 Uhr nach 3,5 Std. Fahrt endlich vom Anhänger holen konnte...

Bei meiner Tante angekommen, wartet im Bett schon ein tapferer Krieger auf eine streichelnde Hand.
Das darf allerdings Crispy, die sich neben mir zum Schlafen zusammen gerollt hat, auf keinen Fall sehen, sonst fängt sie noch an, die Bedingungen neu auszuhandeln ^^

So jetzt noch ein paar Heide-Eindrücke...
Herbst

Was haben wir wohl so gemacht in der schönen Lüneburger Heide?

Mit Kumpels gespiesen - und uns so riiichtig schön dreckig gemacht!
Ausreiten, ausreiten, ausreiten...
Das eine oder andere Sit-in mit Freunden ^^
Erwähnte ich schon: ausreiten? ^^
Tschüüüß

In diesem Sinne: einen schönen Abend noch - oder eher: eine gute Nacht. Der nächste Eintrag wird dann wohl dem Blognamen alle Ehre machen, denn Freitag um 06:15 Uhr geht der Flieger nach Kittilä ^^