Donnerstag, 24. November 2016

Auf ein Neues ^^

Pünktlich zum Saisonstart hat Petrus auf die letzte Minute den Schnee rausgerückt. Also haben heute 12 Gäste und zwei Guides die erste Tourenwoche mit dem Hundeschlitten beendet. Woran erkennt man noch so, dass die Saison begonnen hat???.....

- Wir sind genau so lange mit Schneeschaufeln beschäftigt, wie mit Zwinger putzen.
- Es laufen wieder rote Jacken (=Gäste) im Camp herum.
- Vor den Toiletten ist morgens kurz nach 9 wieder eine Schlange.
- Ich zupfe bei den Starthilfen wieder munter Hosenbeine auf die und von der Bremse.
- Die Ponies verbringen die Nächte wieder in der Box.
- Mit dem Ausmotten der Skidoos ist ein Anstieg meiner Fluchtiraden zu verzeichnen.
- Wir transportieren die Eimer wieder mit der Pulka, nicht mehr mit dem Wägelchen.
- Der unverwechselbare Ton des Camphandys erklingt wieder öfter...

Von Montag bis Donnerstag kehrt im Camp eine trügerische Ruhe ein, die nur durch das klingelnde Camphandy, eine spontane Trockenfutterlieferung oder ähnliches gestört werden kann. Die Gäste sind unterwegs, einige Guides sind mit ihren Hunden draußen und wir nutzen die Zeit unter anderem für Stake-Out-Training für die Junghunde. Alle Youngster kommen zum Fressen aus dem Zwinger an den Stake-Out (= die Kette), wo sie danach zwei Stunden ausharren müssen. Übung macht den Meister. Später werden sie auf den Hütten an der Kette übernachten. Alle stellen sich recht gut an. Der Eine protestiert ein Bisschen mehr, Andere rollen sich gleich im Schnee zusammen und machen es sich gemütlich. Hier ein paar Eindrücke:

Nala

Maya 

Metso

Nemo, Pontus und Meras

Black & White ^^


Letzten Freitag hatten Meike und ich einen gemeinsamen Tag frei. Schon den Vorabend haben wir in vollen Zügen mit einem leckeren Lachs-Kartoffel-Gratin und einer Flasche Wein genossen. Den freien Tag selbst haben wir mit einem selbstgemachten Caramel Macchiato und einem leckeren Frühstück eingeleitet, um dann in Erinnerungen zu schwelgen. Ich bin mit Meike den kompletten Ponytrail vom letzen Jahr noch einmal geritten - ein letztes Mal! Dieses Jahr werden wir keine Reittouren für die Gäste anbieten. Ich denke also 2,5 Stunden zurück an die letzten beiden Saisons und wie mir die Pferde und dieser wunderschöne Trail so richtig ans Herz gewachsen sind. Wie ich hier gefroren und gezittert habe ... und wie oft ich hier überwältigt war von der absoluten Stille und von der Schönheit der nordischen Winterlandschaft, von den skurilen Figuren der Bäume, von der Vollkommenheit des Augenblickes.

Meike und Blaer

Time to say good bye!

Freitag, 4. November 2016

...

… und ganz plötzlich auf einmal ist mir gerade so klar wie noch nie, dass es an mir liegt, wie ich mit Situationen umgehe: ich kann das Schöne in den Vordergrund stellen oder das Schlechte. ich kann mich freuen oder ärgern. Ich kann mich stärken oder schwächen. Ich will die Schönheit sehen, ich will mich über Erfolge freuen, ich will das Leben (intensiv) genießen und ich halte den Schlüssel dazu in MEINER Hand.

Ich kann Türen aufschließen und durchschauen und einfach nur genießen, was ich dort sehe – ohne hindurchzugehen, ohne in das Geschehen einzugreifen und den Moment zu zerstören.

Ich kann durch Türen hindurch gehen und sie hinter mir offen stehen lassen, dass es noch einen Weg zurück gibt oder dass Leute mir folgen können. Ich kann die Tür, durch die ich gegangen bin auch schließen, um ein Kapitel in meinem Leben abzuschließen oder um Menschen, die nicht mit mir durch diese Tür passen, auszusperren.

Ich kann die Tür anlehnen, wenn ich mir noch nicht sicher bin, was ich von jemandem oder etwas denken oder halten soll - so habe ich beide Optionen offen, bekomme aber trotzdem etwas mit und kann mich noch in die eine oder andere Richtung entscheiden.

Ich kann auch eine Tür öffnen, bei der mir der Raum dort hinter nicht gefällt und bevor ich diesen betrete, verschließe ich sie wieder. Ich kann sogar noch Sicherheitsschlösser anbringen, damit das Dunkle des Raumes dort bleibt, wo es ist und die Tür nicht eintritt. Manchmal passiert es jedoch trotzdem, dass Türen eingetreten werden, die ich verschlossen halten wollte und es (in) mich (hinein) stürmt - auch ohne Durchsuchungsbeschluss. Es kostet dann Kraft und Energie, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden und noch mehr Kraft und Energie das Türensicherheitssystem zu optimieren, aber eines ist sicher: Ich werde alles versuchen, um sie zurück durch diese Tür zu bekommen, die Gäste. Ich werde Sie bitten zu gehen, unhöflich zu ihnen sein, ihnen nichts zu essen und zu trinken anbieten ... und ich werde ihre Tür so lange offen halten, bis sie wieder dahinter verschwunden sind, um sie dann mit einem lauten Knall ins Schloss fallen zu lassen. BÄM!

Und überhaupt: ich kann Türen zuknallen, dass das Haus bebt oder ich schließe sie ganz, ganz leise, so dass kaum jemand etwas davon mitbekommt.

Ich kann Türen öffnen, ganz ganz weit … oder nur einen Spalt.

Ich kann sie sogar mit der Sicherungskette öffnen, um diesem Spalt einen Rahmen vorzugeben und zu verhindern, dass es immer mehr Raum einnimmt, bis die Tür schließlich ganz offen ist. Auch wenn etwas oder jemand dagegen drückt oder rennt, gelingt es nicht, in den Raum vorzudringen, MEINEN Raum.

Manchmal, manchmal lasse ich Türen offen, so kann ein- und ausgehen, was will.

Manchmal schließe ich ab. So muss klopfen und auf Einlass warten, was will ... und ich bin gewarnt.

Manchmal möchte ich das hinter der Tür so sehr, dass ich die Tür aus den Angeln hebe … um meinen Raum zu vergrößern.

Manche Türen führen nach drinnen, manche nach draußen. Manchmal liegt hinter mehreren Innentüren wieder eine Außentür.

Türen…

Türen…

So viele Türen: kleine Türen - große Türen, dünne Türen – dicke Türen, schwere Türen - leichte Türen, dunkle Türen - helle Türen, Holztüren - Glastüren, Türen, die nach innen aufgehen - Türen, die nach außen aufgehen, Türen, die klemmen - Türen, die nicht richtig schließen. ICH entscheide, welche ich öffne und durch welche ich gehe und welche ich lieber schließe oder geschlossen halte.

Aber EINES ist sicher: es ist ziemlich unbefriedigend immer nur durchs Schlüsselloch zu schauen!

Donnerstag, 3. November 2016

Futterdisziplin im Kindergarten

Hier kommt ein kleines Video für alle, die sich fragen, was ich den ganzen Tag so mache, wenn ich arbeite. Momentan habe ich gerade Urlaub ... und mache so ein Video für euch ^^ (um die Frage gleich vorweg zu nehmen ^^)

Einen Großteil des Tages verbringe ich damit hungrige Mäuler zu stopfen: kleine Mäuler, große Mäuler, junge Mäuler, alte Mäuler. Unsere derzeit 37 Welpen müssen natürlich ganz nebenbei noch lernen, wie Hund sich im Alltag benimmt. Das kleine 1x1 der Futterdisziplin lernen sie, wenn sie so ca. 3 Monate alt sind. Dann beginnen wir, ihnen beizubringen, dass es nur Futter gibt, wenn sie vorher sitzen: erst ein Welpe, dann der Zweite und schließlich alle sechs..

Wenn sie das kleine 1x1 beherrschen und auf ihren Namen hören, kommen sie in den Kindergarten und lernen das große 1x1. Hier fressen sie das erste Mal aus festen Näpfen. Das Ziel ist schließlich, dass sie sitzen, dann sage ich einem Welpen, dass er gehen darf und der zweite Welpe kommt mit mir zum Zweiten Napf - ohne sich vorher bei seinem Zwingergenossen zu bedienen. Aus dem Eimer wird natürlich auch nicht geklaut. Und so sieht es dann am Ende aus:

Futterdisziplin im Kindergarten **klick**

Mittwoch, 2. November 2016

Gönn' dir! ^^ ...

...einen Tag in Levi...
...entspannende Stunden im Blubberwasser...
...und ein leckeres Essen beim Italiener...

Erst vor kurzem wurde ich von unserer Helferin Meike aus dem Schwabenländle über den neuesten Slang der unglaublich coolen deutschen Jugend aufgeklärt. Heutzutage reden die gestressten Youngster öfter mal von "Gönn dir!", wenn sie sich zum Zigarette Rauchen in den "Bushaltehäuschen" treffen. Oder gehören "Bushaltehäuschen" wohl noch zu den "guten alten Zeiten"? Da bin ich mir gerade nicht sicher. Ich frage mich allerdings wie mir der neueste Trend "Gönn' dir!" bislang entgehen konnte. Meike ist Sonderpädagogin und ist - was diesen grammatikalisch nur knapp daneben liegenden - Segen (für alles Mögliche) betrifft natürlich auf dem neuesten Stand. Also zeigt sie mir heute mal wie das geht: "Gönn' dir!" für "Anfänger, den Slang der Bushaltehäuschen für das irgendwo im nirgendwo.

Wir leihen uns das kleine Rote von Steeefi und machen uns auf den Weg ins 50 km entfernte Levi. Und Steeefi hat ja so recht: Wir fühlen uns unglaublich cool mit dem kleinen Roten in Levi einzukehren. Da sag' ich nur: Gönn' dir! ^^ Das Ziel ist das Spa. Wir folgen dem Lockruf des Blubberwassers.

Im Laufe der nächsten Stunden wechseln wir die Positionen vom Sitzen zum Liegen und die Orte von Whirpool zu Whirpool. Wir genießen den Blick auf den Berg draußen im Blubberwasser -gönn' dir!- und enden schließlich im Wärmebecken. Meike testet ihre Grenzen, in dem sie tapfer zwischen dem 8 Grad kalten Wasser zum 38 Grad warmen Wasser wechselt, um den Kreislauf anzuregen - wenn sie meint. Ich genieße die freundliche Unterstützung einer Schwimmnudel, damit ich meinen Nacken nicht selber hochhalten muss. Gönn' dir!

Danach landen wir beim Italiener bei Salat und Pizza und lassen wir entspannt den Tag Revue passieren. Gönn' dir!

Nach einem Einkauf im Supermarkt, wo ich natürlich nicht an den hoffentlich leckeren Vanille-Keksen vorbei gehen kann -gönn' dir!- treten wir schließlich mit dem kleinen Roten den Rückweg an und lassen den Abend bei einem Schlaftee und einem guten Gespräch ausklingen.

Fotos habe ich heute leider keine für euch. Wir waren zu beschäftigt ... mit ... Gönn' dir! ^^ Solltet ihr auch mal ausprobieren ^^