Dienstag, 12. Februar 2013

Abschiede

Die vergangenen Tage hatte ich oft das Gefühl, dass ich Vieles zum "letzten Mal" mache und ich tue mich nach wie vor sehr schwer mit diesem Gedanken. So auch gestern als ich die "Baffin"-Hunde versorgen sollte. Mir kamen wieder die Erinnerungen an meine ersten Tage mit Lea und Julian. Ich hatte vor Augen wie ich zum ersten Mal dort war und mir Julian ganz stolz jeden einzelnen Hund vorstellte und ich mir - völlig überfordert - versuchte einen Namen nach dem anderen einzuprägen. Dann kam die Zeit, in der ich die Hunde fast täglich versorgt habe, weil Julian krank und Flo, der "Baffin"-Guide noch nicht hier war. Und gestern war dann vermutlich das letzte Mal, dass ich dort gefüttert, Medikamente und Augentropfen verteilt und gekratzt habe. So schließt sich der Kreis. Mich überkamen spontan die Tränen und ich kann nicht mehr sagen, wie lange ich bei -17 Grad dort gehockt und jeden einzelnen Hund gestreichelt habe...

Ich hoffe nach wie vor, dass wir unsere Tour mit meiner Family vielleicht mit "Baffin" machen können. Mir sind die Hunde einfach so ans Herz gewachsen: Merlin, der "Zauberer", der einen stetst mit einem "Ououou" empfängt, der immer fröhliche Bosko usw.... Daumen drücken!


Ansonsten zwangen mich meine Kopfschmerzen es die letzten Tage etwas ruhiger angehen zu lassen. Auf dem Dach wurde mir schwindelig, so dass ich diese mir lieb gewonnene Tätigkeit leider vorübergehend einstellen musste und statt dessen als persönliche Sekretärin von Johanna in der Tierarztpraxis anheuerte, wo ich in Excel, dem Lieblingscomputerprogramm meiner Tante ^^, eine Übersicht über Patienten, Krankheiten und Standzeit erstellte...


Heute ist dann wohl der vermutlich letzte gemeinsame freie Tag mit Johanna und Julian. Julian hat noch eine Woche Urlaub hier, arbeiten tut er schon seit Samstag nicht mehr. Morgens bin ich wieder wehmütig, aber ich möchte heute den Tag genießen und nicht traurig sein.

Nach einem gemeinsamen Frühstück fahren wir zum Ylläs zum Snowboarden. Es klappt wieder einigermaßen - bis natürlich auf das nach rechts fahren. Johanna hat noch eine gute Idee, wie ich das Kippen auf die Zehenspitzen üben kann und nach einigen Nachhilfestunden klappt es dann einigermaßen und ich wage mich mit ihr auf den "Idiotenhügel für fortgeschrittene Idioten". Er ist etwas länger und etwas steiler und nach dem ich mich beim ersten Mal überwinden muss, klappt die zweite Abfahrt recht sauber. Ich beschließe mit diesem guten Gefühl aufzuhören und schiebe den Gedanken, dass es wohl auch für lange Zeit das letzte Mal Snowboarden sein könnte, schnell wieder beiseite.

Danach gehen wir einkaufen und treffen uns dann mit Gaby und Corinna im Julies, wo ich einen Chickenburger mit geräuchertem Rentierfleisch verdrücke - hmhm lecker! Der Abend ist nett und Corinna ist endlich mal wieder sie selbst. Der Stress der letzten Zeit hat auch ihr etwas zugesetzt... Es ist so schön die Leute, um mich zu haben, mit denen alles begann und die mir in den drei Monaten hier am meisten ans Herz gewachsen sind...

...aber wer weiß: vielleicht ist es ja kein Abschied für immer...

2 Kommentare:

  1. Nein,Sarah,
    es wird kein Abschied für immer werden.Dazu sind Dir die Menschen und die Tiere zu sehr ans Herz gewachsen.Du wirst sie wiedersehen-wann auch immer.

    Erhard

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  2. ein Chickenburger mit Rentierfleisch??? Wie geht das denn?? ;0)

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