Dienstag, 7. März 2017

L-O-S-L-A-S-S-E-N...

...wer hat das Loslassen nur erfunden? Und was hat er sich dabei gedacht?

Wenn ich die Nordlichter am Himmel anschaue, denke ich, ich will nicht gehen. Ich möchte unter ihnen entlang galoppieren ... bis in die Ewigkeit.

Wenn ich meine Puppies im Kindergarten sehe, denke ich, ich will nicht gehen. Ich möchte mitbekommen, ob/wie jeder einzelne von ihnen ein Schlittenhund wird, wie sie herausfinden, wozu sie geboren wurden und diesen Job lieben lernen. Ich möchte voller stolz Susi mal auf ein Puppytraining begleiten, die Hunde hecheln und der Schnee knirscht unter den Kufen, während die Sonne gerade hinter den Bäumen zum Vorschein kommt und ihre Strahlen meine Nase kitzeln ... bis in die Ewigkeit.

Wenn ich mit dem Dicksten auf dem Türmchen sitze, denke ich, ich will nicht gehen. Der Dickste nimmt meinen Arm ins Maul und hält mich fest. Ich denke an diese Nacht zurück; diese Nacht auf dem Sumpf, in der die Welt den Atem anhielt und in der unsere Stirnlampen die Schneeflocken in glitzernde kleine Diamanten verwandelt und ich möchte in der Nacht verschwinden ... bis in die Ewigkeit.

Ich schaue Santano in die Augen und sehe nichts als Ahnungslosigkeit. "Weißt du eigentlich, was ich mit dir vor habe?" Ich bewundere ihn für sein Leben, dieses Leben "im Moment" ohne an Vergangenem festzuhalten und nach Zukünftigem zu greifen: Dinge einfach geschehen lassen; Zeiten einfach anbrechen und vergehen lassen. Orte einfach hinter sich lassen. Zufrieden sein mit dem Hier und Jetzt.  

Und dann komme ich ins Zimmer und sehe den Schweden-Kartenstapel, mit Bleistift die grobe Route eingezeichnet ... Ich betrete die Sattelkammer und stolpere fast über die Packtaschen, das Zelt, den Falteimer ... Ich halte meinen Kalender in den Händen und blättere auf "März" um. Zeit vergeht. Die Ewigkeit ist endlich.

"...und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen." (Meister Eckhart)

1 Kommentar:

  1. Loslassen, wo wir festhalten möchten. Weitergehen, wo wir stehen bleiben möchten. Das sind die schwierigsten Aufgaben, vor die uns das Leben stellt. Aber manchmal ist es Zeit, ein altes Buch zu schließen. Es bringt nichts, die Kapitel wieder und wieder zu lesen. Sie ändern sich nicht. Sie bleiben, wie sie einst geschrieben wurden. Manchmal ist es besser, ein neues Buch zu öffnen, eine neue Geschichte zu schreiben - mit neuen Zielen und neuer Hoffnung.
    Ich hab' dich sehr lieb!
    Mamsi

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